Sonntag, 30. Jänner 2022:
Unser bisher längstdienendes Feuerwehrmitglied Ehren-Oberbrandinspektor Felix Hameder ist am Sonntag, 30. Jänner 2022, im 93. Lebensjahr verstorben.
Ehrenoberbrandinspektor Felix Hameder ist am 1. Mai 1949 der FF Gföhl beigetreten und war mit mehr als 72 Jahren Feuerwehrzugehörigkeit das Mitglied mit der bisher längsten Dienstzeit. Anlässlich seiner 70-jährigen Feuerwehrzugehörigkeit im Jahr 2019 wurde er dafür mit einem Ehrenzeichen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.
Durch sein Wissen, seinen Hausverstand und seine langjährige Erfahrung war er ein kompetenter Einsatzleiter und bewältigte mit seiner Mannschaft durch viele Jahre die verschiedensten Aufgaben und Einsätze der FF Gföhl. Viele von uns, ob Feuerwehrjugend oder Aktive, wurden durch seine hervorragende Ausbildung auf das Feuerwehrleben vorbereitet. Durch seine kollegiale Art war er bei allen Mitgliedern beliebt und anerkannt.
Als Feuerwehrkommandantstellvertreter in der Zeit von 1991 bis zur Überstellung in die Reserve 1994 brachte er viel Zeit und seine zahlreichen Erfahrungen in den Bau des neuen Feuerwehrhauses ein. Auch als Reservist half er weiter tatkräftig mit. Ein besonderes Anliegen bedeutete ihm der Nachrichtendienst. Durch seine Funktionen als Abschnitts- und Bezirkssachbearbeiter konnte er wesentlich zum Ausbau des Funkwesen, der Sirenenalarmierung sowie der stillen Alarmierung mittels Personenrufempfänger beitragen. Viele Funker erhielten von Felix ihr Rüstzeug. In seiner Schuhmacherwerkstatt am Bayerlandplatz war in der Zeit von 1976 bis zum Neubau des Feuerwehrhauses 1993 die Funkstelle „Florian Gföhl“ stationiert, auf der er Tag und Nacht für die Feuerwehren des Abschnittes erreichbar war. Dies war zur damaligen Zeit wichtig, da es früher Funkgeräte gab, die sich direkt nicht erreichen konnten und „Funker Felix“, als solcher war er weithin bekannt, dann übermittelte.
Bereits im Jahr 1953 erwarb er beim überhaupt erstmaligen Antreten einer Bewerbsgruppe der FF Gföhl bei den 3. NÖ Landesfeuerwehrwettkämpfen in Tulln, wie sie damals bezeichnet wurden, das Bronzene Leistungsabzeichen. Diese Gruppe erwarb 1954 in Stockerau auch Silber. Im Jahr 1967 belegte Felix beim Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold in der Landeswertung den 3. Platz. Als erstes Mitglied der FF Gföhl hat er im Jahr 1975 das NÖ Funkleistungsabzeichen erworben, dem folgte 1980 das Silberne Funkleistungsabzeichen.
Als Mitglied der in Senftenberg stationierten Sprengdienstgruppe 10 musste er auch immer wieder zu Sprengungen, wie zum Beispiel bei Eisstößen, ausrücken. Für diese Tätigkeit wurde ihm 1999 vom NÖ Landesfeuerwehrverband das „Sprengdienstleistungsabzeichen in Gold“ verliehen. Viele Jahre war er auch als Bewerter bei Bezirks- und Landesfeuerwehrleistungsbewerben sowie beim NÖ Funkleistungsbewerb tätig. Mit seinem zackigen Kommando führte er bei Fronleichnams- oder Florianifeiern die Feuerwehren an; auch bei der 100-Jahr-Feier 1968 wurde ihm das Kommando des Ehrenzuges übertragen.
Für seinen bedingungslosen Einsatz für das Feuerwehrwesen erhielt er das Verdienstzeichen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes 2. Klasse in Silber sowie das Verdienstzeichen des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes 2. Stufe. Von der Stadtgemeinde Gföhl wurde er für seine zahllosen Verdienste mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet und von der Freiwilligen Feuerwehr Gföhl mit dem silbernen Ehrenring.
EOBI Felix Hameder wurde am Donnerstag, 3. Februar 2022, unter großer Anteilnahme in Gföhl zur letzten Ruhe bestattet. Auch eine Abordnung der FF Gföhl gab ihm das letzte Geleit, Kommandant Gerald Riegler hielt den Nachruf.
K.B./G.R.